Food Poetry: Brot, Linda Pastan

Published by Monday, July 4, 2011 Permalink 0

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Mir scheint, du
schreibst gern über
die fünf Gärphasen
der Hefe, nicht des Trauerns,”
meint mein Sohn,
womit er sagen will, dass
das Brot immer auf-
geht und in sich zusammensinkt,
gebrochen und gegessen wird
in meinen Gedichten.

Und obwohl er das nur so halb-
ernst meint, möcht ich
ihm sagen , “Brot geht in der Schüssel
auf wie Atem, der den Körper dehnt” oder
“wenn du den Teig knetest
mit vollkommener Sanftmut,
ist es wie leises Drücken der Haut
wenn du jemanden liebst.”
Baguette . . . Pitabrot . . . Pane Brot . . .
Challa . . . Naan: Brot ist
eine Universalsprache, zu übersetzen
auf der ausgehungerten Zunge.

Nun ist es Zeit, das
Päckchen Hefe aufzumachen
und mit Wasser anzurühren,
das Blasenwerfen zu betrachten,
sein wie man sagt blindes Testen
der Stärke, das Beseelen
des Lebens. Alles
ist bereit: Salz, Mehl, Öl.
Brotkrumen sind es, die
Kinder heimführen nach Haus.

(Übersetzt: Peter Beicken)

_____________________

after Levchev

First published in Ploughshares, now in Traveling Light, W.W. Norton, 2011.

This poem was contributed by our Poetry Editor, Christina Daub.

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